Nr. 41

Ein witziger Plan

Bin Laden ist tot,

Al-Baghdadi haben sie auch erwischt,

Baader, Ensslin, Raspe sind schon viel länger

zu Staub zerfallen.

 

Na gut, alles Arschlöcher, die können mich mal.

Trotzdem alles geeignete Beispiele,

harte Fakten, die belegen,

was nicht zu übersehen ist:

 

Die Damen und Herren der Welt -

Sie kriegen JEDEN

und dich sowieso,

wenn du gefährlich wirst.

Und du wirst auf jeden Fall immer gefährlicher, jeder Mensch, überall.

Die Welt läßt sich täglich müheloser

in die Luft jagen

mit Bomben, Viren, Cyberterror

und speziell Gehirnen.

Das deines Nachbarn könnte schon morgen bei KAUFLAND

explodieren.

 

Genau, kack dir vor Angst in die Hose

und wisch den Arsch mit Freiheit ab,

die eh nur langweilt.

Freiheit läßt sich nicht spielen, hat keine Influencer

und nicht mal ‘nen Instagram-Account.

Ist so was von 80er,

so unsexy wie eine abgeleckte Briefmarke

mit Gustav-Heinemann-Visage.

Keiner braucht die Freiheit der anderen,

und die eigene

liegt wie zerbrochenes Kinderspielzeug

nutzlos auf dem Dachboden

der Rebellen von einst und verstaubt.

Ab in den Müll damit.

 

Ich genieße den Rest, der mir geblieben ist: Bücher, Comics, Currywürste,

eine alte IBM-Kugelkopfschreibmaschine

und mein Gehirn.

 

Denn alles, alles, alles,

was ich im Internet schreibe,

wird nicht vergessen,

sondern bis ans Ende aller Zeiten gespeichert.

 

Falls ich vielleicht doch mal auf die Idee komme, das Trinkwasser zu vergiften, oder

Kinder, Frauen, Politiker

mit meiner Axt zerhacke,

wissen LKA, BKA, NSA, CIA, BILD, SPIEGEL, FAZ, RTL

und wie sie alle heißen,

auf jeden Fall Bescheid.

Um die Öffentlichkeit mit allem zu versorgen, was das Herz begehrt:

Facebook-Kloake, Twitter-Spliter, Website-Blog beweisen, was für ein

geisteskranker Einzeltäter

ich bin oder war.

 

Nie war es wichtiger, eine Meinung zu haben.

Und nie war es einfacher,

die zu kennen, die für ihre Meinung

öffentlich hingerichtet werden.

 

Mit 25 dachte ich:

Wenn ich je einsam in meiner Bude ende,

alt, zahnlos, als trauriger Opi,

ohne Gegenwart und Zukunft -

dann wackle ich mit Sturmhaube

und auch sonst in Schwarz durch die Nacht

und zünde an, mache kaputt, was mich kaputtmacht,

ziehe der Macht eins über. Hinterlasse an den Tatorten rosa Zettelchen, auf denen steht: »Und was denken Sie über Terrorismus?«

 

Nur der Witz eines geparkten Gehirns, schon klar.

Sie würden mich kriegen,

schneller, als ich meine DNA herausfurzen kann.

 

Und du würdest erleichtert aufatmen: Ein Irrer weniger.

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